Grüner Tee aus Kagoshima

Top-Präfektur 

Grüner Tee aus Kagoshima

Kagoshima ist der Nr. 2 Grüntee-Produzent in Japan. Führende, besonders preiswerte Bio-Grüntees. Top-Senchas aus den Terroirs Kirishima, Chiran und Shibushi.

Kurzprofil Grüner Tee aus Kagoshima

Lage: südlichste Präfektur Japans, auf der Hauptinsel Kyushu, etwa 1000km Luftlinie von Tokyo entfernt Bedeutung: Nr. 2 Grüntee-Produzent in Japan, eine der Top-Anbauregionen Japans. Von früherem Massenproduzenten über die letzten Jahre immer mehr zu den Top-Präfekturen Shizuoka und Uji aufgeschlossen.  Besonders gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Top-Regionen: Kirishima (Makizono, Bergregion), (Nord-)Chiran (Bergregion), Shibushi (Ariake). Besonders angesehen für folgende Grünteesorten: Shincha (allererster Shincha in ganz Japan), Sencha vor allem aus den Bergregionen, aber sehr solide Senchas und Banchas mit Top-Preis-Leistung aus Süd-Chiran und anderen guten Regionen. Ebenfalls sehr gut in Fukamushi und Tamaryokucha. Führend im Bio-Anbau, bester Bio-Tencha (für Matcha) und jüngst auch exzellenter Bio-Gyokuro. Besondere Saatsorten: wegen mildem Klima bekannt für rare, frühe und späte und nicht-frostsichere Sorten, insbesondere Yutakamidori, Saemidori, Asatsuyu, Okumidori. Ausserdem wächst auf den südlichen Inseln die spezielle und neue Sorte Sunrouge, die ganz besondere gesundheitliche Wirkungen besitzt. Typischer Geschmack: kräftig, charakterstark, vulkanisch mineralisch. Typische Aufguss-Farbe: leuchtendes, dunkles Grün. Klima, Böden: besonders mildes, subtropisches Klima mit hoher Sonnenintensität. Vulkanregion mit mineralischen, fruchtbaren Böden. Besonderheiten: aktive Vulkanregion, Farmer müssen Asche der aktiven Vulkane von den Teeblättern waschen. Höchste Produktivität Japans in den flachen landwirtschaftlichen Zonen. Bekannt für seine ausgesprochen guten, speziellen landwirtschaftlichen Erzeugnisse und die exzellente Küche. Senchas werden häufig für wenige Tage vor der Ernte wegen intensiver Sonne beschattet. Unbedingt probieren:
  • Frühester Shincha des Jahres in ganz Japan (Hashiri Shincha)
  • Sencha aus Kirishima Makizono
  • Sencha aus Chiran: bergiges Nord-Chiran für Top-Qualität, Süd-Chiran für Top-Preis-Leistung sowie für Fukamushi-Sencha (tiefgedämpft)
  • Senchas der Saatsorten Saemidori, Asatsuyu und Okumidori
  • Tamaryokucha aus Shibushi
  • Bio-Matcha aus Tencha von Kagoshima (aber unbedingt nur 1. Ernte und Vermahlung auf Steinmühlen in Uji)
  • Bio-Gyokuro der Saatsorten Saemidori und Okumidori aus Shibushi
  • Sunrouge, eine neue spezielle Sorte mit besonderer gesundheitlicher Wirkung

Präfektur Kagoshima im Süden Japans

Kagoshima (jap. 鹿児島) ist die südlichste Präfektur des japanischen Festlands und liegt auf der der Hauptinsel Kyūshū. Es zieht sich 600km von Nord nach Süd und 270km von West nach Ost besitzt aber insgesamt nur eine Fläche von knapp 9.189 km2 (zum Vergleich: etwas weniger als die Hälfte Hessens) mit nur etwa 1,7 Mio. Einwohnern. Die Region besitzt eine etwa 2.600km lange Küstenlinie zum Ostchinesischen Meer und grenzt im Norden und Osten an zwei weitere bekannte Teeanbau-Präfekturen Japans, Kumamoto und Miyazaki. Zur Präfektur zählen etwa 200 kleine Inseln, die sich weit ins Meer erstrecken. Im Süden zeigen sich die fruchtbaren, flachen und gut bewirtschaftbaren Küstenebenen der Halbinsel Satsuma. Der Norden ist geprägt durch eine beeindruckende Vulkankette im wunderschönen Nationalpark Kirishima-Yaku.

Bedeutende Landwirtschaft

Kagoshima ist deutlich landwirtschaftlich ausgerichtet und sehr bekannt für den Export qualitativ hochwertiger Erzeugnisse. An Nummer Eins der produzierten Waren liegt Tee, gefolgt von Reis, Süßkartoffeln, Zuckerrohr, Kartoffeln und Chrysanthemum. Berühmt ist Kagoshima für seine riesigen Rettiche, den Kartoffelschnaps (Shochu), Schweinefleisch, Fisch und die besonderen Süßigkeiten. Insgesamt wurde 2006 Tee im Werte von 26,5 Mrd. Yen (ca. 186 Mio. €) produziert, etwa 6,5% der gesamten landwirtschaftlichen Produktion Kagoshimas (Quelle: Kagoshima Tea Association).

Kagoshima ist Nr. 2 Teeproduzent Japans

Nach Shizuoka ist Kagoshima die zweitgrößte Präfektur der Grünteeproduktion in Japan. Wegen seines warmen Klimas stammt von hier der allererste Shincha Japans. Er wird schon Ende März geerntet. Mit fast 25.000t in 2014 wird dort etwa 30% des japanischen grünen Tees angebaut. Die Region stellt mit 8080ha etwa 21% der japanischen Anbaufläche von grünem Tee (Quelle: Minister of Agriculture, Forestry and Fisheries, Februar 2015). In Kagoshima wurde erst etwa seit dem 19. Jahrhundert in der Meiji Periode (明治時代) Grüntee angebaut. Zu dieser Zeit pflanzten die meisten Haushalte einige Grünteebüsche in ihrem Garten als Hecken. So ist beispielsweise das Haus eines Samurais in Chiran für seine herrlichen Grünteehecken berühmt. Ursprünglich galt Kagoshima eher als unbedeutender Grünteeproduzent und lag deutlich hinter den Top-Regionen Shizuoka und Uji / Kyoto. Dies änderte sich aber kontinuierlich im Laufe der Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit dem starken Wirtschaftswachstum Japans ab 1954 stieg die inländische Nachfrage nach grünem Tee massiv an. Dies führte auch zu einer enormen Ausweitung des Anbaus in Kagoshima, vor allem seit Ende der 60’er Jahre. So entwickelte sich die angebaute Teemenge seit den 60iger Jahren bis etwa 2008 stetig nach oben. Wurden 1985 nur etwa 12.431t angebaut, erzielte man im Jahr 2008 schließlich etwa 26.000t.

Erntemaschinen im Flachland bescheren Teefarmer in Kagoshima eine hohe Produktivität

Erntemaschinen im Flachland bescheren Teefarmer in Kagoshima eine hohe Produktivität


Wie gelang der Grüntee-Aufschwung Kagoshimas?

Umso erstaunlicher ist diese Ausweitung wenn man bedenkt, dass sie auf einer nur wenig vergrößerten Anbaufläche gelang, nämlich 7.610ha in 1985 zu 8.660ha in 2008. Das entspricht fast einer Verdopplung der Produktivität in diesem Zeitraum (Quelle: Kagoshima Tea Producers Association). Dies gelang vor allem durch das vorteilhafte Klima mit seinem warmen Winter und dem vermehrten Einsatz von Erntemaschinen in den flachen, gut befahrbaren Feldern im Süden Kagoshimas. Im Durchschnitt werden in Kagoshima auf 86% der Anbaufläche Erntemaschinen eingesetzt, während dies im japanischen Durchschnitt in 2007 nur 40% sind (Quelle: Kagoshima Tea Producers Association). Zudem existieren in Kagoshima mehr Groß-Teefarmen als andernorts in Japan. Hier bestehen etwa 55% der Teefarmen aus einer Anbaufläche größer 1ha, während es in der bergigen und größten Tee-Präfektur Shizuoka nur 29% sind (Quelle: Kagoshima Tea Producers Association). Entsprechend liegt in Kagoshima die Produktivität der aufgewendeten Arbeitszeit für den Anbau und Ernte pro Menge Tee etwa Faktor 1,6 höher als in Shizuoka (2003). Für die Bewirtschaftung einer Teefläche mit einer Größe von 10a (entspricht 0,1ha) wurde 2003 im Durchschnitt eine Arbeitszeit von 78,2 Stunden aufgebracht, während dies in Shizuoka 122 Stunden betrug (Quelle: Kagoshima Tea Producers Association). Der Großhandels-Teemarkt in Kagoshima (Kagoshima Tea Market) gewann entsprechend mit der Ausweitung der Produktion enorm an Bedeutung. In 2006 wurden dort 15.916t Tee umgeschlagen und davon etwa 68% über Kooperativen verkauft (Quelle: Kagoshima Tea Producers Association). Doch betrachtete der japanische Markt die Qualität des Tees aus Kagoshima noch relativ lange als weniger hochwertig. Ein Gutteil des Tees wurde lediglich in die Top-Präfekturen Shizuoka und Uji verkauft und dort mit dem lokalen Tee gemischt. (Nach japanischen Recht darf bis zu 50% des Rohtees aus anderen Regionen eingemischt werden, ohne dass man dies beim Verkauf des gemischten Tees angeben muss.) Seitens der Verwaltung der Präfektur und den Teefarmern wurden dann seit den 90’er Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, um nicht nur die Produktion zu mechanisieren und die Produktivität zu erhöhen, sondern auch die Qualität, das Marketing / PR der besten Regionen und den Vertrieb zu steigern. Die „Kagoshima Kirishima Tea Brand Association“ wurde ins Leben gerufen. Zudem wurde ein großer Fokus auf die Bio-Bewirtschaftung und auf den Anbau speziellerer, geschmacklich besonderer Saatsorten gelegt.

Schnurgerades Grünteefeld in Kagoshima, Süd-Chiran

Schnurgerades Grünteefeld in Kagoshima, Süd-Chiran


Mittlerweile sehr gute Qualitäten und führend im Bio-Anbau

Erstmals gewannen 2007 zwei Senchas aus Chiran den nationalen Contest (61. Wettbewerb in der 30kg Klasse). Viele weitere Preise und Auszeichnungen konnten von den besten Regionen und Farmern Kagoshimas erzielt werden. Im Laufe der letzten Jahre gelang es, den deutlichen Abstand zu den anderen Vorzeige-Präfekturen mehr und mehr zu schließen. Von 2008 bis 2014 blieb die Anbaumenge in etwa auf dem Niveau von 24.000 – 26.000t pro Jahr. In jüngster Zeit führte aber vor allem die wachsende internationale Nachfrage nach Bio-Tee, vor allem von Sencha und Bancha, zu einer Ausweitung der Anbaumenge und –flächen. Nach Aussage der Kagoshima Tea Industry Production Organisation ist eine Ausweitung des Teeanbaus auf 30.000t bis 2018 geplant. Im Gegensatz zu anderen japanischen Präfekturen besteht in Kagoshima ein guter Nachwuchs an neuen Teefarmern. Zwischen 1998 und 2006 kamen beachtliche 295 neue Teefarmer hinzu, durchschnittlich 30 pro Jahr (Quelle: Kagoshima Tea Association). Im Jahre 2015 führte der massive Nachfragezuwachs einiger weniger großer internationaler Abnehmer zu einer Verknappung des verfügbaren Bio-Tees und zu einer starken Preissteigerung.

Bio-Grünteefeld mit natürlichen Kräutern in Kagoshima

Bio-Grünteefeld mit natürlichen Kräutern in Kagoshima

Im Bereich der preisgünstigen Bio-Tees kann Kagoshima mittlerweile sogar als Hauptproduzent in Japan betrachtet werden. Seit wenigen Jahren stammt auch ein steigender Teil der Bio-Tencha-Produktion (Tencha ist das Rohmaterial für Matcha) aus dieser Präfektur. Grundsätzlich gilt Kagoshima immer noch als die Hauptregion für relativ günstige, in großen Mengen produzierte Grüntees, besonders ideal für Großabnehmer, die weniger Wert auf höchste Qualität, aber mehr auf Preis und Bio-Zertifizierung legen. Den besten Regionen der Präfektur gelang es aber gerade in den letzten Jahren einige ausgezeichnete Qualitäten, insbesondere an Senchas, hervorzubringen, die den Vergleich zu Top-Tees aus Uji und Shizuoka nicht scheuen. Dazu zählen vor allem die Tees aus den besten Subregionen von Kirishima, Chiran, aber auch Shibushi. Diese Spitzen-Tees erzielen aber mittlerweile fast ähnlich hohe Preise am Markt, wie ihre Pendants aus den anderen Präfekturen.

Fazit: Kagoshima war früher eher als Mengenproduzent günstiger Grüntees für Großabnehmer bekannt, hat aber ein hohes Qualitätsniveau bei bestem Preis-/Leistungsverhältnis erreicht. Hier findet man mittlerweile auch absolute Spitzentees, vor allem bei Senchas und Tamaryokuchas erster Ernte (bio und nicht-bio) aus Chiran, Kirishima und Shibushi, Tencha für Matcha (beste Bio-Qualität in Japan) und Gyokuro (erste Top Bio-Tees im Markt).

Drei geografisch und klimatisch bedingte Teeanbauregionen

Aus Sicht des Grüntee-Anbaus kann die Präfektur vereinfachend in die folgenden drei Regionen unterteilt werden:

  1. Die Regionen mit besonders mildem Klima, die daher die frühesten Grüntee-Ernten Japans erlauben;
  2. Groß-landwirtschaftliche, flache Regionen, für den besonders produktiven und günstigen Anbau einfacher bis Premium-Qualitäten;
  3. Hügelige bis bergige Regionen am Fuße der markanten Gebirgszüge, die die besten Qualitäten hervorbringen, aber auch aufwendig zu bewirtschaften sind.

Die folgende Abbildung zeigt die Karte Kagoshimas unterteilt nach Regionen. Die leuchtend grünen Regionen verfügen über jeweils mehr als 1.000ha Teeanbauflächen. Die fetten Linien zeigen diejenigen Regionen mit mildem Klima und den frühesten Erntezeiten, die dünnen Linien stehen für landwirtschaftliche flache Flächen, während die gestrichelten Linien die hügeligen bis bergigen Teeanbauflächen zeigen.

Anbauregionen von grünem Tee in Kagoshima

Anbauregionen von grünem Tee in Kagoshima

Quelle: Kagoshima Tea Producers Association

1. Erster Shincha Japans aus den milden Regionen

Das mildeste Klima herrscht im a) äußersten Südosten Kagoshimas im Distrikt Kumage (熊毛), inkl. der südlich gelegenen Inseln Tanegashima (種子島) und Yakushima (屋久島), b) dem Flachland um den Fluss Satsuma herum, c) der Westküste der südöstlichen Peninsula Osumi (大隅半島), d) den südlichen Küstenregionen der Satsuma Peninsula (薩摩半島) und e) im südlichen Shibushi im Südosten Kagoshimas, nahe der Küste. Aufgrund des warmen Klimas kann die Kagoshima-Teeernte im Vergleich zu den anderen Präfekturen Japans am frühesten begonnen. In den flacheren Regionen droht kaum Frostgefahr, generell sonst einer der größten Risiken der Teefarmer. Die Ernte kann hier bereits ab Ende März begonnen werden. Zudem können volle vier bis fünf Ernten im Jahr durchgeführt werden.

Hashiri Shincha aus Kagoshima

Tee der allerersten Ernte wird allgemein Shincha genannt. Er ist besonders reich an Nährstoffen und Catechinen und wird von den Kennern jedes Jahr heiß ersehnt. Der erste Shincha des Jahres in Kagoshima wird „Hashiri Shincha“ (走り新茶) gerufen. Hashiri bedeutet übersetzt Laufen, aber auch der Erste sein, bzw. etwas anführen. In Kagoshima kann die Ernte schon 66 Nächte nach dem Frühlingsbeginn des alten Mondkalenders, anstelle der in Japan sonst üblichen 88 Nächte begonnen werden. Der Hashiri Shincha wird vorwiegend in Nishinoomote City (西之表市) und Minamitane Town (南種子町) auf der Insel Tanega / Tanegashima (種子島) angebaut. Der Kultivar ist der besonders frühe Kuritawase und der Shōju. Der Hashiri Shincha wird jedes Jahr sehnlichst erwartet und erzielt entsprechend auch hohe Preise am Markt.

2. Produktivster Anbau in den flachen Regionen Satsuma und Osumi

Obwohl Kagoshima nur über einen geringen Anteil flacher, gut bewirtschaftbarer Regionen verfügt, konzentrieren sich hier 99,7% aller Teefelder der Präfektur (2007). Im japanischen Durchschnitt sind es hingegen nur 52,3%. In der größten Tee-Präfektur Shizuoka wird weitaus mehr Tee in den Bergen angebaut, als dies in Kagoshima der Fall ist. Es handelt sich vorrangig um folgende Regionen: Satsuma Peninsula (薩摩半島) sowie die Osumi Peninsula(大隅半島) mit Shibushi City (志布志) und der Südwestküste Kagoshimas (鹿児島湾) um Oonejime (大根占) sowie Süd-Chiran.

Fruchtbare, gut bewirtschaftbare Teefelder in Süd-Chiran, im Hintergrund der Mt. Sakurajima

Fruchtbare, gut bewirtschaftbare Teefelder in Süd-Chiran, im Hintergrund der Vulkan Mt. Kaimondake


3. Beste Teequalitäten aus den Gebirgsregionen Kirishima und Nord-Chiran

Etwa 9% Kagoshimas besteht aus Nationalparks mit atemberaubend schöner Natur. Die zauberhaften hügeligen und Berg-Regionen verfügen über ein sehr vorteilhaftes Klima für die Qualität von grünem Tee. Vor allem der große Unterschied zwischen Tages- und Nachttemperaturen und ein ausgeprägter Morgen- und Abendnebel, der die sehr intensive Sonnenstrahlung der Region dämpft und die Luftfeuchtigkeit erhöht, sorgt für eine bessere Teequalität. Hier wächst der Tee langsamer, bildet durch die geringere Sonnenintensität etwas weniger Catechine (bitter) aus und behält dafür einen höheren L-Theanin-Gehalt. Entsprechend süßer fällt sein Geschmack aus. Nachteilig ist allerdings, dass die Bewirtschaftung erheblich aufwendiger und weniger produktiv ausfällt. Die Spitzenqualitäten führen also zu einem entsprechend hohen Preis am Markt. Die namhaften Regionen am Fuße der Gebirgszüge und Vulkane, bzw. teilweise sogar direkt in den Bergen gelegen lauten:

  • Kirishima Mountain (霧島山) (insbesondere Makizono),
  • Ost-Kirishima (霧島),
  • Nord-Chiran (知覧) im südlichen, gebirgigen Satsuma (薩摩),
  • Sendai River (川内川), mittlerer Strom,
  • Osumi (大隅) südlicher, bergiger Teil.

Malerisches Teefeld in den Bergen Nord-Chirans

Malerisches Teefeld in den Bergen Nord-Chirans


Die besten Grüntees Kagoshimas

Grundsätzlich werden in Kagoshima 15 bekannte Teeanbauregionen gezählt, von denen drei besonders renommiert sind (fett gedruckt). In der nachfolgenden Karte sind die Regionen einzeln abgebildet.

1. Satsuma (さつま)6. Chiran (知覧)11. Shibushi (志布志)
2. Hioki (日置)7. Ei (頴娃)12. Kanoya (鹿屋)
3. Matsumoto (松本)8. Kirishima (霧島)13. Tashiro (田代)
4. Kawanabe (川辺)9. Soo (曽於) – Takarabe (財部)14. Oonejime (大根占)
5. Makurazaki (枕崎)10. Soo (曽於) – Sueyoshi (末吉)15. Tanegashima (種子島)

Die Vorteile der besten Regionen Kagoshimas wurden in der Vermarktung kommuniziert und herausgestellt. Es handelt sich um die Top-Regionen:

  1. Kirishima (vor allem Makizono),
  2. Chiran,
  3. Shibushi (vor allem Ariake).

Kirishima Cha

Die bergigen Regionen Kirishima bringen mit die besten Senchas Japans hervor, vor allem die Subregion Makizono. Hier sind besonders die seltenen Saatsorten Saemidori, Okumidori und Asatsuyu zu empfehlen. Senchas aus diesen Terroirs sowie aus Nord-Chiran scheuen keinen Vergleich mit den anderen Top-Regionen Japans, Shizuoka und Uji. Weitere Details finden sich im Beitrag Grüner Tee aus Kirishima.

Chiran Cha

Für Grüntee angesehenste Region Kagoshimas, einer der besten Terroirs Japans. Nord-Chiran (bergig) bietet beste Sencha-Qualitäten, Süd-Chiran liefert ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis. Beliebt und empfehlenswert sind hier die Senchas aus der Saatsorte Yabukita und Fukamushi Senchas aus Yutakamidori. Die Details sind aufgeführt im Artikel Grüner Tee aus Chiran.

Shibushi Cha

Die zweitgrößte Teeregion Kagoshimas besitzt zur Küste hin ein sehr mildes Klima, flache, sehr gut bewirtschaftbare Flächen und erntet sehr früh Shincha. Sehr bekannt sind die Subregionen Matsuyama und Ariake. Die Region ist ausgezeichnet für Tamaryokucha, die frühesten Shinchas und seit Jüngstem auch für die besten Bio-Gyokuros. Weiterführende Informationen finden sich im Beitrag Grüner Tee aus Shibushi.

Sonstige Teeregionen in Kagoshima

Es gilt hervorzuheben, dass auch die anderen 13 Regionen je nach Teefarmer und Terroir durchaus hervorragende grüne Tees hervorbringen.

Soo

So ist z.B. der Soo cha (曽於茶) im Osten Kagoshimas zu nennen. Die dortige Subregion Takarabe (財部) im nördlichen Teil, am Fuße des Kirishima-Gebirges, bringt mit seinem Reizklima gute Senchas und Fukamushis hervor, die für ihren besonders sanften und milden Geschmack als schöne Alltagstees bekannt sind. Im südlichen Teil von Soo ist das in den Bergen gelegene Sueyoshi (末吉) anzuführen. Hier werden fruchtbare Anstrengungen für die Herstellung von Tamaryokucha unternommen. Der Sueyoshi Cha zeichnet sich durch einen frischen und freundlichen Geschmack mit einer hellgrünen Farbe aus. Das ebenfalls im Süden von Soo gelegene Osumicho Tsukino (大隈町月野) ist ganz von Bergen umgeben und sehr gut für den Anbau von Bio-Tees geeignet. Es liegt übrigens sehr nahe an der o.g. Top-Region Ariake in Shibushi. So geschützt von den Bergen besteht keine Gefahr, Pestizide benachbarter Teefarmen durch Wind einzutragen. Das Plateau hat hervorragende Bedingungen für den Anbau von grünem Tee und bringt exzellente Qualitäten hervor.

Ei

Außerdem sollte die Region Ei (頴娃) mit ihrem milden Klima und den fruchtbaren Böden nicht unerwähnt bleiben. Sie befindet sich südlich von Chiran, teilweise am Fuße, teilweise in Berglage mit größerer Höhe. Der Ei Cha wird seit 1836 angebaut und bringt einen vollen, kräftigen Körper mit einer leuchtend grünen Farbe hervor. Hier wird zu 60% der Cultivar Yutakamidori angebaut und häufig zum Fukamushi Sencha (tiefgedämpft) mit einer besonderen Geschmacksnote verarbeitet. In Ei befindet sich die größte Teefarm Kagoshimas mit 1350ha.

Kawanabe

Während in Kawanabe (川辺) seit Jüngstem verstärkt der Cultivar Asatsuyu angebaut wird, kann im milden Klima von Oonejime (大根占) der besonders früh erntbare Kuritawase für den Hashiri Shincha geerntet werden.

Tanegashima

Letztere Saatsorte gedeiht besonders gut auf der Insel Tanegashima / Tanega Island (種子島) südwestlich Kagoshimas. Hier wird der allererste Shincha Japans, Ende März, geerntet. Der Tee schmeckt besonders süß und reichhaltig.

Satsuma

Der grüne Tee aus Satsuma (薩摩), im nördlichen Inland Kagoshimas, ist hingegen sehr erfrischend und verfügt über ein sehr reiches Aroma.

Hioki

In der Region Hioki (日置) ist die große Vielfalt der Tee- und Saatsorten hervorzuheben. Hier werden u.a. Sencha, Bancha und Gyokuro angebaut. Neben der Hauptsorte Yabukita wird auch  Yamatomidori, Kanyamidori, Asatsuyu, Yutakamidori und Okumidori angepflanzt.

Matsumoto

Der Matsumoto cha (松本)aus der Umgebung Kagoshima Citys wird auch Hanzu cha gerufen, der für die Sorte Kamairicha steht (ein gefeuerter Grüntee).

Makurazaki

Makurazaki (松崎) ist für die Produktion von schwarzem Tee bekannt. Hier wird viel die Saatsorte Saemidori angebaut, die viel Umami und eine geringe Adstringenz hervorbringt.

Teefelder mit Blick von Makurazaki auf das Wahrzeichen Kagoshimas, den aktiven Vulkan Mt. Sakurajima

Teefelder mit Blick von Makurazaki auf das Wahrzeichen Kagoshimas, den aktiven Vulkan Mt. Sakurajima


Kagoshima Tee: voller Geschmackskörper und dunkles Grün

Durch das besondere Klima mit seiner intensiven Sonnenstrahlung und die speziellen vulkanisch fruchtbaren Böden bringt der Kagoshima Tee ein erfrischendes Aroma und einen besonders tiefen, intensiven und vollen Geschmackskörper mit viel Umami hervor. Das Grün der Teeblätter ist besonders dunkel und tief leuchtend. Die Farbe des Teeaufgusses trägt ebenfalls ein ausgeprägt dunkles, schönes Grün. Die Tees aus den Bergregionen Kagoshimas zeigen hingegen eher eine golden grüne Farbe in der Tasse.

Fazit: Sencha-Geniesser wissen, dass Kagoshima eine Vielzahl exzellenter Terroirs insbesondere für Senchas, Tamaryokucha und Sencha Fukamushi. Aber auch Bio-Gyokuros und Bio-Tenchas sind führend. Es empfiehlt sich unbedingt, Tees aus dem Norden Kirishimas (Makizono) und aus Chiran zu versuchen. Sie besitzen einen sehr eigenen, wunderbaren Charakter.

Anbaumenge der verschiedenen Ernten

Grüner Tee wird in mehreren zeitlich über das Jahr verteilten Ernten gewonnen. Die erste Ernte (Ichibancha, übersetzt = erstes Blatt) gilt dabei als die geschmacklich beste und gesundheitlich harmonischste. Spätere Ernten, bis hin zum Herbst und teilweise auch Winter sind deutlich weniger fein und besitzen mehr Gerbstoffe, die für den Körper etwas belastend sein können. Sie verfügen aber in gesundheitlicher Sicht durchaus auch über besondere Reize. So weisen sie nämlich teilweise mehr und spezielle Catechine (besonders gesunde Polyphenole) auf. Die letzten verfügbaren Daten (Stand Februar 2015) zu den verschiedenen Anbaumengen in 2014 zeigen, dass etwa 34% des Rohtees aus der hochwertigen ersten Ernte stammen, deutlich weniger als dies mit rund 41% im japanischen Durchschnitt der Fall ist. Kagoshima produziert hingegen deutlich überproportional spätere Ernten, insbesondere die dritte Ernte (Sanbancha) im Spätsommer/Herbst.

 Japan Produktion in 2014 in tin % v.Ges.Kagoshima 2014 in tin % v.Ges.
Ichibancha 34.10040,8% 8.43034,2%
Nibancha 24.10028,8% 6.73027,3%
Sanbancha 6.0807,3% 4.40017,9%
Yobancha 1.3801,6% 9293,8%
Fuyu Haru Aki Bancha (winter, spring, autumn bancha) 18.00021,5% 4.16016,9%
Aracha (Rohtee) 83.660  100,0% 24.649  100,0%

Quelle: Statistics of Agriculture, Forestry and Fisheries, Japan, 24. Februar 2015

Anbaumenge nach Grünteesorten

Die in Japan mit weitem Abstand am meisten angebaute Grünteesorte ist der Sencha mit etwa 61% in 2013 (Quelle: National Tea Federation Association). Danach folgt mit etwa 24% mit weitem Abstand der Bancha (Ernte von Blättern zwischen den Haupternten, meist gröbere Blätter). Kagoshima hingegen produziert etwa 67% seines Tees als Sencha, und rund 31% als Bancha. Bei Letzterem spiegelt sich auch die stärkere Ausprägung der Region hin zu späteren Ernten wider. Die edlen beschatteten Tees hingegen, also Tencha für Matcha, Kabusecha und Gyokuro nehmen in Kagoshima nur etwa 1% der Produktion ein (hauptsächlich Kabusecha), Japanweit entfallen auf diese Kategorie aber etwa 6%.

 Japan 2013 in tin %Kagoshima 2013 in tin %
Gyokuro 2280,3%  
Kabusecha 2.5302,9% 2060,8%
Tencha 2.2432,6%  
Sencha 52.46960,7% 17.20067,2%
Kamaryokucha 1710,2%  
Tamaryokucha 2.7883,2% 2691,1%
Bancha 20.83624,1% 7.85030,7%
Sonstiger Grüntee        1.4841,7% 550,2%
Schwarzer Tee  19 
Andere Tees   
Gesamt 86.467  100,0% 25.600  100,0%

Quelle: National Tea Production Federation Japan

Bio-Sencha aus Kagoshima führend

Bei den Bio-Tees hat sich seit einigen Jahren ein interessanter Trend in Gang gesetzt. Kagoshima ist mittlerweile die führende Präfektur für Bio-Senchas und Banchas. Mitunter erreichen die besten Bio-Senchas aus Kagoshima sogar das Qualitätsniveau der besten Nicht-Bio-Senchas anderer Top-Präfekturen. Dies ist äußerst erfreulich, da viele Teefarmer und Experten noch vor Kurzem davon überzeugt waren, dass Top-Qualitäten vor allem wegen der weniger intensiven Düngung nicht im Bio-Anbau erzielbar seien.

Beschattung des Tees in Kagoshima

Aufgrund der intensiven Sonnenstrahlung und Sonnenscheindauer ist in Kagoshima die Beschattung der Teepflanzen einige Zeit vor der Ernte recht üblich. Dabei wird je nach Wetterverlauf und Saison das Teefeld meist mit speziellen Kunststoffplanen in der sogenannten Jikagise-Technik abgedeckt. In den südlichen, sonnenintensiven Präfekturen Kagoshima und Miyazaki kommt die Sencha-Beschattung wesentlich häufiger zum Einsatz als in der deutlich kälteren Präfektur Shizuoka, dem größten Teeproduzenten Japans. Die Teefarmer sind hier geradezu gezwungen, die Stärke der Sonneneinstrahlung, vor allem direkt vor der Ernte, zu beobachten und zu kontrollieren. Mit der Beschattung nimmt man dem Tee einen Großteil des Sonnenlichts. Einfache Abdeckungen reduzieren die Einstrahlung um etwa 70-80%. Dies versucht die Teepflanze durch eine starke Aktivierung des Stoffwechsels zu kompensieren. Sie bildet deutlich mehr Chlorophyll. Zudem bleiben wesentlich mehr wohlschmeckende Aminosäuren erhalten, da sie ansonsten durch Sonnenlicht vermehrt in bittere Catechine umgewandelt werden. Normalerweise wird dies zur Gewinnung der besonderen Grünteesorten Gyokuro, Kabusecha und Tencha (für Matcha) genutzt. Häufig wird in Kagoshima die Beschattung nur für 2-3 Tage vor der Ernte angewendet, um dem Tee etwas Bitterkeit zu nehmen und mehr Süße zu schenken. Viele Teefarmer entscheiden darüber kurzfristig und wetterabhängig. Diese kurze, relativ geringe Beschattung ist für den o.g. Zweck bei der Herstellung von Sencha ausreichend, da man grundsätzlich den typischen Charakter des kräftigen Sencha erhalten und ihm lediglich eine zu ausgeprägte Bitterkeit nehmen möchte. Meist wird im Markt nicht mitgeteilt, bzw. auf den Verpackungen findet sich in der Regel keine Information darüber, ob es sich um einen kurzzeitig beschatteten Tee handelt.

Beschattung von Sencha in Kagoshima kurz vor der Ernte

Beschattung von Sencha in Kagoshima kurz vor der Ernte


Kabusecha, Matcha und Gyokuro in Kagoshima

Anders verhält es sich bei den speziellen Grünteesorten Kabusecha und vor allem Tencha (für Matcha) sowie Gyokuro. Hier werden meist stärkere Abschirmungen verwendet. Vor allem aber wird der Tee für diese edlen Grünteesorten ein bis zwei Wochen (Kabusecha = Halbbeschattung) bzw. zwei bis drei Wochen (Tencha und Gyokuro = Vollbeschattung) vor der Ernte beschattet. Entsprechend werden sehr viele Aminosäuren, viel Chlorophyll und weniger Bitterstoffe ausgebildet. Dies resultiert gezielt in einen süßeren Geschmack mit viel Umami. Auch wenn die Beschattungstechnik ursprünglich in den Regionen Japans mit starker Vulkantätigkeit und entsprechendem Ascheregen als Ascheschutz der Teepflanzen erfunden wurde, zählt Kagoshima und die ganze Hauptinsel Kyushu traditionell nicht zu den großen Produzenten von Kabusecha, Tencha und Gyokuro. Dies blieb lange Zeit eher den Regionen Uji, Mie, Yame und teilweise Shizuoka vorbehalten.

Tencha-Felder für Matcha im Frühlingsregen Kagoshimas

Tencha-Felder für Matcha im Frühlingsregen Kagoshimas


Bio-Matcha aus Kagoshima ebenfalls führend

Zudem haben sich einzelne Teefarmer Kagoshimas nun auch als markt- und qualitätsführend in der Bio-Tencha Herstellung hervorgetan, so dass die meisten und häufig besten Bio-Matchas aus Kagoshima-Tencha hergestellt werden. Für gehobenes Matcha findet die Vermahlung aber nach wie vor auf Steinmühlen in Uji statt. Zugleich ist aber immer noch äußerst unerfreulich, dass der außer-japanische Markt, mit schlechter Bio-Matcha-Qualität aus Kagoshima-Tencha der zweiten Ernte geradezu überschwemmt ist. Dies ist allerdings nicht Kagoshima zuzuordnen, sondern denjenigen Matcha-Häusern und Händlern, die anstelle von Tencha erster Ernte die mindere zweite Ernte ohne Kennzeichnung derselben in den unerfahrenen Markt drücken. Natürlich sind bei einem solchen Handel die Gewinnspannen hoch und der europäische Matcha-Anfänger lernt dann nur Minderqualitäten kennen. Käufer von Bio-Matcha sollten darauf achten, dass sie nur Matcha aus Tencha erster Ernte und möglichst auf Steinmühlen vermahlen kaufen.

Bio-Gyokuro aus Kagoshima mit erfreulicher Qualität

Die Herstellung von Bio-Gyokuro gilt als eine der schwierigsten Übungen im Teeanbau. Dies liegt an der größeren Anfälligkeit von Schädlingsbefall und Pilzen durch die lange Beschattung. Außerdem benötigt die Teepflanze mehr Kraft und benötigt zur Ausbildung der Aminosäuren viele Nährstoffe. Daher zahlt sich eine intensive Düngung besonders aus. Bio-Gyokuro muss sich aber mit wesentlich weniger intensiven organischen Düngemitteln begnügen. Im Ergebnis reicht das Umami vieler Bio-Gyokuros daher bei weitem nicht an dasjenige von Tees aus dem herkömmlichen Anbau heran. Umso erfreulicher ist es, dass es in allerjüngster Zeit verschiedene Teefarmer in Kagoshima geschafft haben, sehr hochwertige Gyokuros im Bio-Anbau herzustellen. Im Vergleich selbst zu den besten Bio-Tees in Uji und Shizuoka schneiden diese ersten Kagoshima-Gyokuros deutlich besser ab und erreichen erstmals das Niveau guter bis gehobener Nicht-Bio-Gyokuros.

Subtropisches Klima mit viel Sonne in Kagoshima

Kagoshima zeichnet sich eine gemäßigte, warm-feuchte klimatische Zone (das Festland) und durch ein besonders feuchtes, subtropische Klima auf den südlichen Inseln aus. In der Präfektur herrschen relativ kalte Winter (vor allem in den Bergen), ein warmer, niederschlagsreicher Frühling und Sommer mit sehr langem Tageslicht sowie ein milder und regenreicher Herbst. Die Jahresdurchschnittstemperatur (Median 1981-2010) beträgt fast 19°C (Deutschland Median: 8°C 1961-1990), mit etwa 9°C im Januar und 29°C im August. Die Sonnenscheindauer (Median) erreicht selbst im Januar etwa 133 Stunden (zum Vergleich Deutschland: 44 Stunden), erklimmt ihren Höhepunkt im August mit 206 Stunden (Deutschland: 197 Stunden im August und 209 Stunden im Juli) und erreicht auf das Gesamtjahr etwa 1.936 Stunden. Die Jahresniederschlagsmenge (Median) beträgt 2.266mm, in Deutschland beträgt diese zum Vergleich 789mm (Median 1961-1990). Der meiste Niederschlag geht in der Regenzeit bis zum Sommer nieder. Im Sommer und Herbst bedrohen tückische Taifune die Teefelder. Im Sommer kann es zu schadhaften Dürreperioden kommen.

 Nieder- schlag (mm)Temperatur (°C)Relative Luftftgkeit (%) ØSonnen-schein-dauer (h)Atmosphärische Phänomene
 GesamtØTages- max.Tages-min.  Schneefall- TageNebel- Tage
Statistik Zeitraum1981 – 20101981 – 20101981 – 20101981 – 20101981 – 20101981 – 20102000 – 20102000 – 2010
Januar77,58,512,84,665,0132,72,30,0
Februar112,19,814,35,765,0135,11,80,2
März179,712,517,08,466,0148,80,50,1
April204,616,921,612,768,0167,50,00,0
Mai221,220,825,217,171,0174,20,00,2
Juni452,324,027,621,076,0121,80,00,2
Juli318,928,131,925,375,0190,90,00,1
August223,028,532,525,673,0206,20,00,0
September210,826,130,122,871,0176,70,00,0
Oktober101,921,225,417,567,0186,70,00,0
November92,415,920,311,967,0155,20,00,0
Dezember71,310,615,36,767,0149,80,80,1
Jahr2265,718,622,814,969,01935,65,51,0

Quelle: Japan Meterological Agency

Bekannteste Saatsorten

Aufgrund des warmen Klimas besitzt Kagoshima eine besonders frühe und weit ausgedehnte Erntezeit. Dies erlaubt den Anbau auch von speziell frühen und speziell späten Saatsorten. Kagoshima konnte sich so durch eher seltene und wohlschmeckende Saatsorten einen Namen machen. Im Vergleich zum Durchschnitt aller sieben Haupt-Präfekturen für Tee Shizuoka, Kagoshima, Mie, Miyazaki, Kyoto (inkl. Uji), Fukuoka und Kumamoto, wird in Kagoshima entsprechend die in Japan am weitesten verbreitete Saatsorte Yabukita nur mit 37% anstelle von 69% der Aracha-Produktion (Rohtee vor dem Verarbeitungs-Finish) angebaut. Hingegen wird hier überproportional viel Yutakamidori, Saemidori, Okumidori und Asatsuyu gepflanzt. Grünteekenner schätzten diese seltenen Saatsorten für ihren besonderen Geschmack. Siehe dazu die folgende Tabelle. Anmerkung: Es werden auch kleinere Mengen Sayamakaori und Kanayamidori angebaut.

Aracha-Produktion nach Cultivar (2012)Kagoshima in t Kagoshima in % Summe 7 Haupt-Präfekture* in tSumme 7 Haupt-Präfekturen* in %
Yabukita 9.62037% 54.31269,4%
Yutakamidori 7.28028% 7.2809,3%
Saemidori 2.3409% 2.9543,8%
Okumidori 1.0404% 1.9122,4%
Asatsuyu 1.3005% 1.3001,7%
Sayamakaori –  6980,9%
Zairaishu (native cultivars) –  6870,9%
Kanayamidori –  4270,5%
Samidori –  2220,3%
Takamidori –  750,1%
Yamakai –  490,1%
Sonstige 4.42017% 8.37610,7%
Gesamt 26.000  100% 78.290  100,0%

*Shizuoka, Kagoshima, Mie, Miyazaki, Kyoto (inkl. Uji), Fukuoka, Kumamoto Quelle: “ Policy of the development, protection and spread of the new breeds and new technology” veröffentlicht im Dezember 2013 durch Maff (Ministry of Agriculture, Forestry and Fisheries)

Fazit: Teekenner schätzen besonders die selteneren Saatsorten Saemidori, Okumidori, Asatsuyu und Yutakamidori aus Kagoshima. Man sollte diese unbedingt probieren, sowohl als Abwechslung im Geschmack, als auch als gesundheitliche Abwechslung, da jede Saatsorte unterschiedliche Inhaltsstoffe ausprägt.

Vulkanlandschaft und besondere Böden

Kagoshima ist bekannt für seine ausgeprägte Vulkanlandschaft und die zahlreichen immer noch aktiven Vulkane, darunter einer der größten aktiven Vulkane der Welt, der 1.117m hohe Sakurajima, das Wahrzeichen Kagoshima Citys und der weiter nördlich gelegene Mount Kirishima. Von den 24 Vulkanen Kagoshimas gelten nach strenger Definition alle als aktiv, davon 6 besonders und kurzfristig aktiv: Kirishimayama (1.700m), Sakurajima (1.117m), Yoneyama-Sumiyoshi Ike (100m), Wakamiko Caldera, Ikeda und Kaimondake. Das Kirishima-Gebirge erstreckt sich über Kagoshima und die Nachbarpräfektur Miyazaki und besteht im engeren Sinne aus 20 einzelnen Vulkanen mit den höchsten und aktiven Peaks: Mt. Karakuni (1.700m), Takachiho-no-mine (1.573m) und Shinmoedake (1.412m). Diese Region weist besonders häufig Nebel mit entsprechend hoher Luftfeuchtigkeit auf, was das Grünteewachstum fördert. Der Sakurajima (jap.: 桜島) ist einer der drei größten aktiven Vulkane Japans und speit zusammen mit dem Shinmoedake sehr häufig größere Wolken feinster Asche in den Himmel, die sich noch weit entfernt auf den Teefeldern niederlässt und die besondere Fruchtbarkeit der Böden erklärt. Dieser Niederschlag ist so umfänglich, dass die Teefarmer im Gegensatz zu anderen Regionen Japans gezwungen sind, den Tee nach der Ernte zu waschen, um ihn von der Asche zu befreien. Im Norden liegt zwischen Kagoshima und der Nachbarpräfektur Miyazaki der bergige Kirishima-Yaku Nationalpark mit seiner beeindruckenden Kette von 20 einzelnen Vulkanen. Die fruchtbare Erde und die starke Sonneneinstrahlung macht Kagoshima zu einem der besten Anbaugebiete Japans. Hier gedeihen die angebauten Gemüsearten besonders groß und schnell. Gleiches gilt für den grünen Tee. In Kagoshima kann der Grüntee früher als irgendwo sonst in Japan geerntet werden, meist bereits Mitte April.

Der imposante Vulkan Mt. Kaimondake am Südost-Zipfel Kagoshimas

Der imposante Vulkan Mt. Kaimondake am Südost-Zipfel Kagoshimas

Der größte Teil Kagoshimas besteht aus zauberhaft schönen, eher niedrigen Gebirgszügen, wie insbesondere die Takakuma Mountains (jap.: 高隈山地), Izumi Mountains (jap.: 出水山地), Satsuma Mountains  (jap.: 薩摩山地) und Kimotsuki Mountains  (jap.: 肝属山地), sowie Plateaus, die diese Bergregionen miteinander verbinden (Shirasu Daichi , jap.: シラス台地). In den Bergregionen ist der Teeanbau besonders mühsam, weniger ertragreich und kostspielig, aber sie bringen auch aufgrund des stärker ausgeprägten Reizklimas die besten Qualitäten hervor. Mit Ausnahme des Sendai Rivers (jap.: 川内川) besitzt Kagoshima keine größeren oder längeren Flüsse oder Wasserzüge. Entsprechend gibt es auch nur entlang des Sendais sowie entlang einiger Gebiete um kleinere Flüsse herum, wie z.B. den Kimotsu RIver (jap.: 肝属川), größeres flaches Land. In diesen Gebieten wird mit relativ wenig Aufwand und äußerst ertragreich grüner Tee angebaut.