Tees gegen Blasenentzündung

Zystitis 

Tees gegen Blasenentzündung

Beste Tees gegen eine chronische Blasenentzündung sind Gyokuro, Bancha und Buchu-Tee. Akut helfen Bärentraubenblättertee, Sencha und Blasentees.

Tee und seine Wirkungen

Seit Jahrtausenden werden die Heileigenschaften verschiedener Kräuter- und Heiltees bei unterschiedlichsten gesundheitlichen Problemen geschätzt. Der grüne Tee besitzt darunter besonders zahlreiche positive Heilwirkungen auf den Körper. Dabei spielen seine besonderen Inhaltsstoffe eine zentrale Rolle, die aber für jede Untersorte unterschiedlich ausgeprägt sind. Um eine Wirkung des Grüntees auf eine a) akute sowie auf eine b) immer wiederkehrende / chronische Blasenentzündung zu untersuchen und zu optimieren, ist zunächst das Ursachengeschehen und die verschiedenen heilungsunterstützenden Faktoren zu betrachten. Daraus wird dann eine Empfehlung aus ganzheitlicher Sicht abgeleitet. Die geeignetsten Grünteesorten werden dabei mit anderen Heilpflanzen optimal kombiniert. Es kommt hier auch besonders auf die Art und Weise der Zubereitung an.

Harnwegsinfektionen

In der Harnblase, den Harnleitern und im Nierenbecken sollte der Urin steril sein. Neuere Forschungen weisen darauf hin, dass aber auch im Urin entgegen bisheriger Meinung nicht pathogene Keime leben könnten. Physiologisch wird das Aufsteigen von Erregern durch die Harnausscheidung (Diurese) über die Nieren verhindert. Eine Vermehrung und ein Ansteigen von pathogenen Erregern führt zu Harnwegsinfektionen. Bei Frauen zählen die Harnwegsinfekte zu den häufigsten Infektionen überhaupt. „Eine Harnwegsinfektion wird als unkompliziert eingestuft, wenn im Harntrakt keine relevanten Nierenfunktionsstörungen und keine relevanten Begleiterkrankungen vorliegen, die eine Harnwegsinfektion bzw. gravierende Komplikationen begünstigen“ (1, S. 1).  Hinweise auf komplizierende Faktoren sind: Angeborene anatomische Veränderungen (z.B. Harnblasendivertikel, Harnröhrenklappen, Ureterabgangsstenose), erworbene anatomische Veränderungen (z.B. Nierensteine, Harnleitersteine, Harnblasentumore, Schwangerschaft), funktionelle Veränderungen (z.B. Niereninsuffizienz, Harntransportstörungen), Störungen der Immunität (z.B. Diabetes mellitus, Leberinsuffizienz, HIV) und Fremdkörper (z.B. Harnleiterschienen, Harnblasenkatheter) (vgl. 2, S. 9). Bei komplizierten Harnwegsinfektionen oder bei Harnwegsinfektionen mit Fieber und starken Unwohlsein sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. In der Differenzialdiagnostik sollten folgende Themen berücksichtigt werden: Scheidenentzündungen, Infektion der Harnröhre, genitale Infektionen (Salpingitis, Adnexitis), Prostatitis bei Männern (vgl. 2, S. 10). Sie alle erfordern eigene Therapieformen.

Blasenentzündung (Zystitis)

Bei der Blasenentzündung handelt es sich um eine untere Harnwegsinfektion bei der sich die Harnblasenschleimhaut schmerzhaft entzündet hat und anschwillt. Es kann typischerweise zu folgenden Symptomen kommen, die sich auf den unteren Harntrakt begrenzen: Störungen beim Wasserlassen, wie Brennen, erschwerte, schmerzhafte Harnentleerung (Dysurie), häufiger Harndrang mit nur geringer Menge (Pollakisurie), anhaltender Druckschmerz in der Blasengegend (Blasenentenesmen), häufig Nachtschmerzen und vermehrtes nächtliches Wasserlassen (Nykturie). Bei einer ausgeprägten Entzündung wird die Blasenschleimhaut so in Mitleidenschaft gezogen, dass sie sogar bluten kann. Meist gelangen Bakterien aus dem Darm über die Harnröhre in die Harnblase. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, da ihr Harnleiter kürzer ist und bei Ihnen die Darm- und Harnröhrenöffnung näher beieinander liegen.

Obere Harnwegsinfektion (Pyelonephritis)

Es wird medizinisch in eine obere Harnwegsinfektion unterschieden, wenn die o.g. akuten Symptome auch außerhalb des unteren Harntrakts auftreten, wie insbesondere: Fieber (>38°C), klopfschmerzhaftes Nierenlager, Flankenschmerz (vgl. 1, S. 1). Vor allem Fieber und eine starke Störung des Wohlbefindens sprechen gegen eine aufsteigende Zystitis und weisen auf eine Beteiligung der oberen Harnwege bzw. der Nieren hin. Die Unterteilung der Blasenentzündung von den unteren Harnwegen zur Niere aufsteigend und umgekehrt von den Nieren zu den unteren Harnwegen absteigend ist oft nicht eindeutig. Es treten in der Praxis durchaus Überschneidungen auf. Die Symptome der Blasenentzündung können äußerst unangenehm werden, so dass die Betroffenen vor allem bei chronischen Verläufen auch mitunter psychisch schwer leiden. Als Komplikation kann eine sogenannte hämorrhagische Cystitis auftreten, d.h. ein Aufsteigen der Infektion in das Nierenbecken (Pyelon): Akute und chronische Nierenbeckenentzündung. Es ist also sehr ratsam eine Blasenentzündung gut auszuheilen.

Häufigste Erreger: Escherichia coli

Häufigste Ursache (fast 80%, zumindest mit beteiligt) für Harnwegsinfektionen bzw. der Blasenentzündung sind die säurebildenden, stäbchenförmigen und gramnegativen Bakterien namens Escherichia coli (E. coli). E. coli gehören zur Familie der Enterobakterien. Diese verursachen fast 90% der Harnwegsinfektionen, bzw. sind zumindest mit beteiligt. Sie kommen im menschlichen und tierischen Darm vor. Zumeist lösen Enterobakterien keine Krankheiten aus und sind als Produzent des Vitamin K im Darm bekannt. Unter ihnen existieren aber auch viele krankheitsauslösende Stämme, so dass diese Bakterien sogar als die häufigsten Verursacher menschlicher Infektionskrankheiten gelten. Neben dem E. coli sind auch die folgenden Enterobakterien bei Harnwegsinfektionen anzutreffen: Proteus mirabilis, Klebsiella pneumoniae und Citrobacter. Besonders hartnäckige und chronische Infektionen werden von den Staphylokokken, insbesondere Staphylococcus saprophyticus und Staphylococcus aureus  verursacht. Zum Vorkommen des Staphylococcus saprophyticus bei Harnwegsinfekten existieren sehr unterschiedliche Studienergebnisse, von nur 0,5% Vorkommen (eine Studie in Israel) bis sogar 42% (eine Studie in Schweden). In Deutschland war dieser Erreger in der ARESC-Studie im Durchschnitt zu 3,5%  beteiligt (vgl. 2, S. 48). Selten treten auch Chlamydien oder Viren und Parasiten sowie Mykoplasmen und Hefen als Verursacher auf.

Tabelle Erregerspektrum bei Frauen mit unkomplizierter Zystitis

 ARESC DeutschlandARESC Gesamt
Erregern%n%
Escherichia coli24376,72.31576,7
Proteus mirabilis154,71043,4
Klebsiella pneumoniae82,51073,5
Enterobacter spp.41,3341,1
Citrobacter spp.20,6291
Andere Enterobacteriaceae51,6361,2
Non Enterobacteriaceae0060,2
Staphylococcus saprophyticus92,81083,5
Staphylococcus aureus72,2321,1
Andere Koagulase-negative Staphylokokken144,4682,3
Enterococcus spp.82,51234,1
Streptococcus spp.20,6561,9
Gesamt3171003018100

Quelle: 1, S. 14.

Zugrundeliegende Ursachen der Zystitis

Die Gründe für eine mögliche Vermehrung der Erreger können in mehreren Faktoren liegen. Am häufigsten liegt eine Abwehrschwäche verursacht durch Stress, mangelhafte und unausgewogene Ernährung, Übersäuerung und eine Unterkühlung (auch kalte Füße) und Durchnässung vor. Aber auch sexuelle Aktivität (z.B. häufiger Verkehr „Flitterwochen-Zystitis“ oder Vaginalverkehr nach Analverkehr) und geringe Harnbildung zählen zu den wesentlichen Risikofaktoren. Daneben können ursächlich sein: Harnabflussstörungen bei Nierensteinen, Tumoren, Vergrößerung der Prostata bei Männern (Prostatahypertrophie), anatomische Anomalien, Blasenfunktionsstörungen bei Querschnittslähmung oder Multiple Sklerose, Defekte am Ventilmechanismus der Uretermündungen, Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus, Gicht, Hyperkalzämie (erhöhter Calcium-Spiegel im Blut), Schmerzmittel-Missbrauch (Analgetikaabusus), Katheter, Schwangerschaft, Menstruation und starkes Schwitzen (geringe Harnbildung). Tampons, Pessare und Spermizide – zum Beispiel auf Kondomen – können die Entstehung der Blasenentzündung begünstigen. Aus ganzheitlicher Sicht ist vor allem bei wiederkehrenden Entzündungen auch an psychische und seelische Belastungen zu denken, wie insbesondere Verluste, Trauer, Probleme mit dem Partner und der Sexualität. Dies trifft vor allem Frauen im Alter zwischen 25 und 35 Jahren besonders häufig. Grundsätzlich wird bei der Diagnose und Therapie der unkomplizierten Harnwegsinfektion in die folgenden (ansonsten gesunde) Patientengruppen unterschieden (vgl. 1, S1f.):

  • nicht schwangere Frauen in der Prämenopause (Standardgruppe),
  • Schwangere
  • Frauen in der Postmenopause
  • Jüngere Männer
  • Patienten mit Diabetes mellitus und stabiler Stoffwechsellage.

Therapie: Antibiotika bei Blasenentzündung

Am häufigsten empfiehlt die Hochschulmedizin bei einer unkomplizierten Zystitis die möglichst kurzzeitige Gabe von speziellen oralen Antibiotika gegen die oben genannten Bakterien und zwar so früh wie möglich. Ziel ist es:  „…im Wesentlichen, die klinischen Symptome rascher zum Abklingen zu bringen“ (1, S. 15). Nicht selten haben diese Erreger jedoch eine Antibiotikaresistenz entwickelt, so dass sie nicht oder nur eingeschränkt bekämpft werden können. Ausserdem werden nicht immer alle Bakterien abgetötet und diese entwickeln ggf. eine Resistenz. In der ARESC-Studie aus 2010 wurden je nach Antibiotikum Resistenzraten gegen E. coli bei unkomplizierter Zystitis von nur 0,4% (Cefuroxim) und 0,8% (Fosfomycin), aber bis zu 25,9% bei Cotrimoxazol und 34,9% bei Ampicillin festgestellt (vgl. 1, S. 14f.). In einer weiteren Untersuchung von Hummers-Pradier lag diese aber auch bei Amoxicillin, Cotrimoxazol und oralen Cephalosporinen bei 25-40%. Noch am Besten schnitt in beiden Studien Nitrofurantoin ab. Es stellt sich nur die Frage, wie lange es dauert, bis die Resistenzraten auch für die noch sensiblen Antibiotika deutlich ansteigen. Bei fortgeschrittenem Alter der Patienten und komplizierten Harnwegsinfektionen liegen die Resistenzraten heute bereits etwa Faktor 2-5 höher (vgl. 1, S. 15.). Bei Frauen findet sich in der Routineuntersuchung häufig ein bakterieller Befund jedoch ohne erkennbare Symptome. Hier empfiehlt die Hochschulmedizin in der Regel keine Behandlung (vgl. 1, S. 2). Gleiches gilt für Frauen mit Diabetes mellitus und stabiler Stoffwechsellage, ältere Personen, die zu Hause oder in Heimen leben, Patienten nach Rückenmarksverletzungen und Patienten mit Dauerkatheter (vgl. 1, S. 27). Aus ganzheitlicher Sicht würde ich in solchen Fällen jedoch auf jeden Fall naturheilkundliche bzw. ganzheitliche Maßnahmen empfehlen (siehe unten). Am wichtigsten jedoch ist: Besteht die zugrundeliegende Ursache fort, so kann es leicht zu einer Wiederkehr der Entzündung und Infektion kommen. Zudem schaden die Antibiotika der Darmflora, so dass dies zu einer signifikanten Beeinträchtigung des Immunsystems und einem starken Ungleichgewicht der Darmflora führen kann. Dies ist für das Wiederauftreten der Zystitis bzw. für einen chronischen Verlauf sehr förderlich. In jedem Fall sollten bei einer Antibiotikakur begleitend starke Probiotika (lebende Darmbakterien) sowie begleitend und auch für einen längeren Zeitraum anschließend natürliche Präbiotika (das Wachstum der nützlichen Darmbakterien förderliche Nahrungsmittel, wie z.B. Lucuma-Pulver) eingenommen werden.

Chronische / rezidivierende Blasenentzündungen

Nicht wenige Menschen leiden heute unter immer wiederkehrenden Blasenentzündungen. Medizinisch wird eine rezidivierende Harnwegsinfektion angenommen, wenn größer gleich zwei symptomatische Episoden pro Halbjahr oder größer gleich drei symptomatische Episoden pro Jahr vorliegen (1, S. 1). Häufig reicht zum Wiederausbrechen der Entzündung nur ein relativ geringer Anlass (leichte Unterkühlung, sexuelle Aktivität, Stress etc.) aus, der normalerweise vom Körper gut kompensiert werden sollte. Betroffene von chronischen Harnwegsinfektionen suchen nach der x-maligen einseitigen Therapie mit Antibiotika oft nach einer Alternative, die das Leiden nachhaltig kuriert und beginnen sich für naturheilkundliche oder ganzheitliche Ansätze zu interessieren.

Ganzheitliche und naturheilkundliche Therapie gegen Zystitis

In der Naturheilkunde werden zahlreiche Vorschläge zur Therapie von Blasenentzündungen ausgesprochen. Im folgenden wurden die aus unserer Sicht wichtigsten und effektivsten Empfehlungen bei akuten oder chronischen Blasenentzündungen aufgeführt, die nicht durch anderweitige Erkrankungen ausgelöst werden (siehe Liste oben). Bei einer komplizierten Harnwegsinfektion bzw. einer Blasenentzündung mit Fieber und sehr starkem Unwohlsein sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Die nachfolgenden Tipps sollten je nach Ausprägung der einzelnen Ursachen individuell angewendet werden.

Wärme

Es ist allgemein ratsam bei Blasenentzündungen oder chronischer Neigung zur Harnwegsinfektion darauf zu achten, dass der Körper keiner Unterkühlung ausgesetzt wird. Wärme und Trockenheit sind hier besonders wichtig (Wärmflasche, warme Kleidung, Decken etc.). Dies gilt im übertragenen Sinne besonders auch für den Aspekt der menschlichen Wärme. Menschen mit chronischer Blasenentzündung benötigen besonders viel Zuneigung und Geborgenheit. Gerade Partner des Betroffenen sollten dies beherzigen. Häufig liegen auch partnerschaftliche Probleme und Probleme in der Sexualität oder seelische Trauer und Verluste oder ein unerfüllter Kinderwunsch zugrunde. In diesen Fällen sollte zusätzlich eine seelische Therapie erfolgen. Sind die Nieren mit betroffen, handelt es sich meist um involvierte männliche / väterliche seelische Aspekte, die therapiert werden sollten.

Stress vermeiden und abbauen

Aber auch der oder die Betroffene selbst sollten sich in dieser Zeit keinem übermäßigen Stress oder neuen anstrengenden und risikoreichen Unternehmungen aussetzen. Es gilt das Alte, das Bestehende zu analysieren und zu verinnerlichen. Dazu gehören insbesondere Probleme in der Partnerschaft, unerfüllte Kinderwünsche, Existenzängste und ähnliche Sorgen. Hier sollte die professionelle Hilfe von seelischen oder psychischen Therapeuten wahrgenommen werden. Stress schwächt das Immunsystem und führt zu einer Ausschüttung von Entzündungsbotenstoffen. Er sollte durch geeignete Maßnahmen abgebaut werden (Yoga, leichter Sport (z.B. langsames Joggen), Meditation, Tai Chi, Sitzen oder Spaziergänge in der Natur, Massagen, etc.). Bei emotionalen Problemen empfehle ich vor allem ein leichtes Yin-Yoga. Bei seelischen Sorgen eher ein Kundalini-Yoga. Und zuvorderst empfehle ich Meditation zur Reduktion von Stress jeder Art.

Hormon-Balance verbessern

Bei Frauen kann Stress zu einem niedrigeren Progesteron-Spiegel führen. Progesteron hemmt Entzündungen. Ein zu niedriger Progesteron-Spiegel kann zu starker Entzündungsneigung führen. In der Menopause kann es auch zu einem reduzierten Progesteron-Spiegel kommen. Hier kann ebenfalls Stress-Management und die Ernährung mit sogenannten Phyto-Hormonen helfen. Zuvorderst ist für den hormonellen Ausgleich das peruanische Maca-Pulver und der Himbeerblättertee zu empfehlen. Auch grüner Tee ist hier unterstützend, vor allem der basische und beruhigende Bancha-Tee.

Ausreichend trinken

Wichtig ist zudem, eine ausreichende Menge frisches, stilles Wasser und basische Kräutertees zu trinken. Insgesamt sollten beim gesunden Menschen als Daumenregel etwa 30ml Wasser pro kg Körpergewicht möglichst breit über den Tag verteilt getrunken werden. Das entspräche bei zum Beispiel 60kg Gewicht etwa 1,8l Wasser. Es ist wichtig häufig zu trinken, ansonsten wird das überschüssige Wasser ungebraucht ausgeschieden. Bei vorliegender Blasenentzündung ist es ratsam sogar noch mehr, d.h. etwa 3l stilles Wasser, zu trinken. Dies verdünnt den Urin, verkürzt die Verweildauer und das Brennen wird reduziert. Zugleich werden die Bakterien ausgespült und das Anlagern an die Schleimhaut reduziert. Vor allem auch kurz vor und nach dem Geschlechtsverkehr sollte viel Wasser getrunken werden und kurz danach die Blase entleert werden.

Cranberries: Proanthocyanidine

Häufig wird empfohlen, Cranberry- oder Preiselbeersaft zu trinken. Meine Erfahrung spricht aber eher für den Verzehr möglichst frischer und ungesüßter ganzer Cranberries. Die enthaltenen Proanthoycyanidine verhindern das Anheften der Bakterien an die Blasenwand.

Zucker

Auf Zucker sollte sehr verzichtet werden, da sich die Bakterien hiervon gerne ernähren. Blutzuckerschwankungen können zudem Entzündungsprozesse fördern (Anstieg der Arachidonsäure).

Basische Ernährung

Ein besonders wichtiger Ratschlag ist die Entsäuerung und basische Ernährung. Die Erreger der Cystitis werden in einem basischen Milieu nicht lange überleben und auf natürliche Weise ausgeschaltet. Es gilt entsprechend darauf zu achten, die säurebildenden Lebensmittel (Zucker, Alkohol, Fleisch, schlechte Fette, Kohlenhydrate etc.) in Maßen zu reduzieren und die basenbildenden Lebensmittel (Gemüse, viele Obstsorten, bestimmte Teesorten etc.) in ausreichender Form zu verzehren. Vorsicht, Cranberry-Saft ist säurebildend! Ganze, unbehandelte, natürliche Cranberries sind hingegen eher neutral. Bei stärkerer Übersäuerung empfiehlt sich die Einnahme eines Basenpulvers als zeitlich begrenzte Kur. Doch Vorsicht, Basenpulver reduzieren die Kraft der Magensäure und schwächen damit die Verdauung erheblich. Mir sind Fälle von starken Resorptionsstörungen und Folgesymptomen bekannt, die zu intensiv und lange Basenpulver eingenommen haben. Es sollte auf nüchternen Magen mit zeitlichem Abstand zum Essen genommen werden. Ein sehr gutes Produkt ist das Basenpulver von A. Vogel.

Schleimhautreizende Lebensmittel meiden

Schleimhautreizende Lebensmittel wie Alkohol, Kaffee und Gewürze sind zu meiden. Nahrungsmittel die den Urin sauer machen, können die Beschwerden verstärken (z.B. Fleisch, Spargel, Spinat, Zitrusfrüchte, Erdbeeren, Milch, Eis).

Homöopathie

Folgende homöopathische Mittel gelten allgemein als zur Unterstützung besonders geeignet:

  • Aconitum und Sarsaparilla D12 bei schnellem Beginn durch Kälte (1/4 stdl. 1 Globuli, nach Besserung ca. 1 Tag stündlich 1 Globuli),
  • Kreosotum D12 (Einnahme wie oben) bei eher gereizter Blase, z.B. bei einem neuen Partner,
  • Cantharis bei Brennen, ständigem Harndrang, blutigem Urin, tröpfchenweisem Urin,
  • Petroselinum bei eher Jucken als Brennen.

Es ist aber hervorzuheben, dass die Homöopathie sich eher nicht zur Anwendung durch darin unerfahrene Menschen eignet. Ich empfehle den Besuch eines versierten Homöopathen, der eine volle Amamnese durchführt und die psychischen und seelischen Aspekte dieser Krankheit untersucht und in seiner Therapie berücksichtigt.

Darmsanierung

Insbesondere bei chronischen Blasenentzündungen sollte die Darmflora saniert werden. Neben einer basischen ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung kann ihre Stärkung durch natürliche Präbiotika erreicht werden. Besonders empfehlenswert ist das peruanische Lucumapulver, aber auch Inulin und andere probiotische natürliche Mittel. Die tägliche Einnahme von 1-2 EL Lucuma-Pulver und 1TL Inulin, z.B. in einem grünen Smoothie, ist in der Regel ein sehr guter Anfang. Die Gabe von Probiotika, also lebenden Darmbakterien ist bei stärkeren Dysbiosen (Bakterien-Fehlbesiedlungen) die erste Wahl. Allerdings sollten die richtigen Bakterienstämme gewählt werden. Dies wird durch eine Stuhluntersuchung analyisert. Eine solche Kur sollte in der Regel über einen längeren Zeitraum erfolgen.

Entzündungshemmende Ernährung: gute Fette

Ebenfalls wichtig ist eine entzündungshemmende Ernährung. Hier sollte vor allem auch auf eine ausreichende Versorgung mit guten Fetten und einem ausgewogenen Fettsäure-Verhältnis (Omega6-Omega3) geachtet werden. Häufig findet sich in der heutigen Nahrung ein zu hoher Anteil an den entzündungsfördernden Omega-6-Fettsäuren und ein zu geringer Anteil an den entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren. Gute Fette sind arachidonarm, linolsäurearm und besitzen ein gutes Verhältnis zwischen Omega 3 und Omega 6. Dazu zählen z.B. folgende Öle: Hanföl, Kokosfett, Leinöl, Olivenöl, Mandelöl und folgende Lebensmittel: Avocados, Hanfsaaten, Leinsamen, Sesam, Mandeln, Walnüsse, Haselnüsse, Oliven, Kokosnuss.

Antioxidantien: Catechine (Grüner Tee)

Neben den Fetten und der basischen Ernährung sind den Antioxidantien vieler Gemüse- und Obstsorten eine besonders entzündungshemmende Rolle zuzusprechen. Als herausragend erweisen sich allerdings die Catechine (insbesondere das Hauptcatechin EGCG). Dieses ist vor allem im grünen Tee anzutreffen (siehe weiter unten).

Antiseptische Nahrungsmittel mit Thymol und Cineol

Bestimmte Lebensmittel enthalten relativ große Mengen der Stoffe Cineol und Thymol, die antiseptisch auf die Harnwege wirken. Folgende Küchenkräuter besitzen besonders viel Cineol: Fenchel, Estragon, Rosmarin, Kardamom, Basilikum, Minze, Kurkuma, Ingwer. Thymol findet sich in: Oregano, Thymian, Basilikum, Bohnenkraut. Diese können vor allem auch konzentriert durch die entsprechenden ätherischen Öle eingenommen werden. Dazu sollten aber die weniger schleimhautreizenden Öle Verwendung finden. Am besten wäre eine Mischung aus diesen Aroma-Ölen.

Meerrettich-Wurzel und Kapuzinerkresse

Sehr herborzuheben ist die Verwendung von frischem Meerrettich bzw. frischem japanischen Wasabi (in Europa jedoch kaum frisch erhältlich) und der Kapuzinerkresse. Sie besitzen eine stark antibakterielle Wirkung gerade für den urogenitalen Trakt. Allerdings ist das enthaltene Senföl schleimhautreizend und sollte frisch nur einen begrenzten Zeitraum eingenommen werden. Man sollte auch auf den Magen achten und sie nicht nüchtern einnehmen. Entsprechende Präparate lauten Angocin-Tabletten und Schoenenberger Pflanzendestillat Meerrettich, noch besser sind Kapseln, die eine Kombination aus Meerrettich und Kapuzinerkresse und nur 100% reine Pflanzenanteile enthalten.

Kürbiskerne

Kürbiskerne wirken aquaretisch, positiv regulierend auf die Blasenfunktion und antibakteriell auf ein breites Erregerspektrum. Das Bindegewebe und die Muskulatur wird durch Tocopherole gefestigt. Bei Prostatahyperplasie (BPH) wirken sie besonders vorteilhaft. Ihre Sterone vermindern die bei BPH erhöhten Dihydrotestosteron-Werte und wirken entzündungshemmend sowie antikongestiv (kongestiv: Blutandrang durch Gefäßerweiterung) . Kürbiskerne schmecken sehr lecker und sind auch überzogen mit anderen gesunden Nahrungsmitteln, wie z.B. Matcha, verschiedene Frucht- und Gemüsepulver und Vanille erhältlich. Eine Handvoll Kürbiskerne täglich ist zu empfehlen.

Oxalat-Calcium-Verhältnis optimieren

Manchmal wird empfohlen, dass auf den Verzehr von schwarzem oder grünem Tee zu verzichten sei, da dieser viel Oxalat enthalte und die Bildung von Nierensteinen fördere. Dies ist jedoch pauschal unzutreffend, ja sogar teilweise gilt genau das Gegenteil. Siehe zum Oxalat den Beitrag Oxalsäure im Tee. Bestimmte Grünteesorten würde ich als zentraler Bestandteil einer naturheilkundlichen Therapie gegen Blasenentzündung ansehen (Antierreger, antientzündlich, entsäuernd). Davon abgesehen ist es sicherlich wertvoll, sich über das Oxalat-Calcium-Verhältnis von Nahrungsmittel und ihrer jeweiligen Wirkung bewusst zu sein. Siehe dazu den Beitrag Ernährungstipps gegen Nierensteine.

Partner muss bei chronischen Infekten mit behandelt werden

Bei wieder kehrenden Infekten muss der Sexualpartner mitbehandelt werden. Sonst kann es sein, dass die Erreger immer wieder hin und her übertragen werden. Bei Männern kann auch eine „stumme“ Infektion der Prostata vorliegen.

Tees gegen eine Blasenentzündung

Zur Ausheilung einer Blasenentzündung sind die o.g. Maßnahmen äußerst wichtig. Dies gilt besonders für immer wiederkehrende Blasenentzündungen. Bei beiden Problemen, die akute Entzündung und die wiederkehrende Problematik, können spezielle Heiltees äußerst wirksam unterstützen. Die Therapie sollte sich jedoch keinesfalls nur auf die Einnahme von Tee beschränken! Die verschiedenen Tees entfalten je nach Inhaltsstoffen spezifische Wirkungen, die für das Ausheilen der Krankheit wichtig sind: Antibakteriell speziell gegen die typischen Urogenital-Erreger, antientzündlich, diuretisch bzw. durchspülend, basenbildend, Darmflora, Nieren und Hormon-Balance unterstützend sowie Stress hemmend. Dabei wird aufgrund der individuellen Eigenschaften in:

  • a) Tees gegen eine akute unkomplizierte Blasenentzündung und
  • b) Tees gegen eine wiederkehrende / chronische Blasenentzündung unterschieden.

A) Tees gegen eine akute Blasenentzündung

Diese Tees sollen schnell helfen, die akuten klinischen Symptome zu lindern und die beteiligten Erreger zu bekämpfen. Ihr Wirkung muss also kurzfristig und stark sein. Aus diesem Grund können diese Tees bestimmte Nebenwirkungen besitzen und eignen sich so grundsätzlich nicht in der Schwangerschaft oder der Stillzeit. Sie sollten wegen Ihrer starken Wirkung nur für einen kürzeren Zeitraum und nicht häufig eingenommen werden. Am potentesten und umfassendsten ist hier eine spezielle Kombination und Zubereitung der folgenden Tees:

  1. Bärentraubenblättertee,
  2. Sencha Tee (japanische Grünteesorte),
  3. Blasen- und Nierentees: Brennesselblätter, Birkenblätter, Goldrutenkraut, Hauhechelwurzel, Ringelblumenblüten, Orthosiphonblätter, Schachtelhalmkraut, Süßholzwurzel
  4. ergänzend: Kapuzinerkresse, Merrettichwurzel einnehmen und Himbeerenblätter-Tee (bei Hormon-Dysbalance).

Näheres findet sich im Beitrag Tee gegen akute Blasenentzündung.

B) Grüner Tee und Buchu Tee: Chronische Blasenentzündungen

Die erste Wahl von Heiltees gegen eine chronische bzw. immer wiederkehrende (unkomplizierte) Blasenentzündung ist aufgrund der schlechten längeren Anwendung nicht auf die oben aufgeführten  Tees und Zubereitungen, sondern auf eine Kombination des südafrikanischen Buchu-Tees mit dem japanischen grünen Tee der Sorte „Gyokuro“ und dem gleichfalls japanischen Grüntee „Bancha“ zu legen. Diese Tees vereinen die wichtigsten Faktoren, die zu einer Gesundung auch hartnäckig wiederkehrender Blasenentzündungen beitragen (ebenfalls hohe Wirksamkeit gegen die Erreger, aber deutlich mildere Nebenwirkungen, stärkere Unterstützung der Nieren, langfristig antientzündliche Wirkungen, basenbildend, stress abbauend und hormonstabiliserend).

  1. Gyokuro Tee (japanische Grünteesorte)
  2. Buchu Tee, Südafrika
  3. Bancha Tee (japanische Grünteesorte)

Details zu der Anwendung des chronischen Blasenpakets finden sich im Beitrag Grüner Tee gegen chronische Blasenentzündung. Diese drei Tees sollten erst eingenommen werden, wenn die akuten Symptome einer Blasenentzündung verschwunden sind. Eine vorliegende akute (unkomplizierte) Blasenentzündung sollte zunächst mit den anderen o.g. Maßnahmen (inkl. ggf. einer Antibiotikatherapie) behandelt werden, bis keine akute Reizung mehr vorliegt und die klinischen Symptome weitgehend reduziert sind.  Erst dann sollte das chronische Blasenpaket eingesetzt werden. Der Start der Kur wird idealerweise dann vorgenommen, wenn die letzte Blasenentzündung gerade abgeklungen ist. Sie sollte fortgesetzt werden, bis keine Blasenentzündung für 6 Monate mehr auftritt. Kommt es innerhalb des Zeitraums der Kur zu einer erneuten Entzündung ist die Kur zu unterbrechen und wieder in die o.a. akute Kur A) zu wechseln. Anschließend kann die Kur B) wieder aufgenommen werden. Es ist zu beachten, dass erst in der Kombination der drei Tees Gyokuro, Buchu und Bancha sich eine hochwirksame Wirkung entfaltet. Der Buchu Tee alleine, wird wahrscheinlich nicht die Kraft besitzen, eine immer wiederkehrende Blasenentzündung alleine auszuheilen. Zusätzlich kann nicht genug hervorgehoben werden, dass die o.g. weiteren Maßnahmen – neben der Einnahme von Tee – unablässig sind, um einen wirklichen Heilerfolg zu erzielen.

Quellen:

1 Naber, K.G., Vahlensieck, W., Wagenlehner, F., et. al., S-3 Leitlinie AWMF-Register-Nr. 043/044, Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher Medizinischer Fachgesellschaften, Harnwegsinfektionen, Kurzfassung 17. Juni 2010, S. 1-27. 2 Naber, K.G., Vahlensieck, W., Wagenlehner, F., et. al., S-3 Leitlinie AWMF-Register-Nr. 043/044, Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher Medizinischer Fachgesellschaften, Harnwegsinfektionen, Langfassung 17. Juni 2010, S. 1-115.